Radtour 2015

Herren Ü60 mit Anhang auf Drahteseltour
 

Bei kühlem, aber trockenem Wetter fanden sich nur 7 Herren des CVJM zur diesjährigen Fahrradtour zusammen. Um diesen Negativrekord zu verdauen, wurde erst mal bei Wilfried im Partyraum ausgiebig gefrühstückt. Bei Brötchen, Käse und Mett und dazu wahlweise heißem Kaffee oder wirklich eisigem Bier hoffte man noch auf Zuwachs, doch verschiedenste Telefonate brachten nur Absagen.

So ging es gegen 11.00 Uhr dann endlich auf die Fahrräder. Da beide Organisatoren fehlten, wurde spontan eine Runde ums Loch (sprich Tagebau Garzweiler) ins Auge gefasst. Über Schaan, Hackhausen und Alt-Holz kam man schnell zur Abraumkante und warf den ersten Blick auf die Kohle. Auf dem weiteren Weg kreuzten dann zwei wilde Quad-Fahrer auf, die viel Spaß daran hatten, die nasse Grasnarbe abseits der Straßen zu zerfurchen und sich dabei so richtig einzusauen! Kleine Gräben stellten dabei ebenso wenig unüberwindliche Hindernisse dar, wie große Wasserlöcher. Beim Tagebau Aussichtspunkt Garzweiler holten wir die Beiden dann wieder ein; hier übten die zwei Dreckspatzen dann Kavalierstarts und Vollbremsungen, bis einem dann die Karre endgültig absoff.
Für uns ging es dann ohne Begleitung weiter durch die trostlosen Dörfer Borschemich und Immerath. Trostlos aus zwei Gründen: einmal viel verfallene Bausubstanz, zum anderen keinerlei Möglichkeiten zur Einkehr und zum Auffüllen des Flüssigkeitshaushaltes. An Lützerath und Jackerath vorbei verfehlten wir auch (dehydriert?) den Tagebau-Aussichtspunkt Jackerath. Als wir schon an der neuen Trasse der A44 ankamen, wurde das sehr offensichtlich. Hans-Gerd - inspiriert vom Grand-Canon-Feeling wollte aber unbedingt auf den neuen Skywalk, der in Jackerath eingerichtet worden war. Kurzerhand drehte er um und fuhr zum Aussichtspunkt zurück. Die restliche Truppe legte jetzt endlich wieder mal einen Stopp ein, quatschte mit anderen Bikern und widmete sich den mitgenommenen Kaltgetränken in Form von Stubbies.
Als Hans-Gerd endlich aufschloss - der Skywalk war wohl doch nicht ganz so imposant wie sein Namensvetter in Arizona - ging es weiter Richtung Alt-Kaster. Handys mit Google-Maps sind allerdings auch nur so gut wie ihre Bediener. Denn auch die Abzweigung zum Mittagessen wurde erst einmal verfehlt. So war es dann nach 14.00 Uhr, als man in Alt-Kaster die Gaststätte ansteuerte, wo die Fahrradtour vor Jahren schon mal im Innenhof gespeist hatte. Diesmal ging es im Lokal ins Obergeschoss - und das bestellte Bier war wirklich lecker. Der Blick auf die Speisekarte brachte dann aber die erste Ernüchterung. Fritten gab es nicht; wegen offener Küche und den damit verbundenen Gerüchen. (wenn Dirk dabei gewesen wäre hätten wir jetzt wohl das Wirtshaus gewechselt. Leider fehlte er…..) Na gut, Rumpsteak, Nackensteak, Schweinesteak, Flammkuchen; dazu Toast und Salat, das müsste doch reichen. Reichen tat es auch, der Salat war groß, der Flammkuchen war gut, die Steaks kamen aber nicht überall so gut an. Man fühlte sich plötzlich wie bei Figlmüller in Wien. Dort bekommt man bekanntlich die größten Schnitzel der Welt….  Die Steaks waren riesig; (Axel, der wie so oft eine kleine Portion bestellt hatte, bekam tatsächlich kleinere Steaks - dafür waren es aber zwei!) Problem war nur: die Dinger waren alle nur ungefähr 9 mm dick. Und so ging es für zwei verwöhnte Mägen ungesättigt wieder auf den Drahtesel.
Auf dem Golfplatz Erftaue, den wir einige Zeit später dann durchquerten, machte zuerst Peter den Fehler, einem Golfball den Wert von 3 € zuzusprechen. Das wurde dann sofort zum Anlass genommen Ostereier (also Golfbälle) einzusammeln, die hinter der Böschung lagen. Bei der Weiterfahrt störte dann Wilfried wohl der geschlossene Schlagbaum, den er mit Schwung vom Fahrrad aus aufschwang. Der hinter ihm kommende André konnte das Geschoss gerade noch abfangen, bevor es ihn vom Fahrrad schmiss. Da sah man die Athletik der Jugend, André war schließlich der jüngste Teilnehmer der Tour.
Apropos Alter: mit Herbert, Detlef, Peter, und Hans-Gerd war die Mehrzahl der Teilnehmen schon über 60 Jahre und damit wohl CVAM. Wilfried ist auf dem besten Wege dahin; nur Axel P. und André gehörten zum jungen Mittelalter.
Weiter ging es Richtung Norden. Einigkeit, welches die beste Route sei, herrschte immer noch nicht. So kam es, wie es kommen musste. Auf dem Betriebsgelände von RWE wurde es dann offensichtlich, dass die Beschilderung, die die Straße seit mehreren Kilometern als Privatstraße und Sackgasse ausgewiesen hatten doch Recht hatte. Also den Berg wieder raufgekämpft, über die Kohlentrasse drüber und Richtung Gindorf. Windschattenfahren war allerdings nicht möglich, da sich selbst bei 7 Personen die Spitze des Peletons über einen halben Kilometer absetzte und erst wartete, als bei der Kreuzung der Weg nicht beschildert war. Beim ADAC-Gelände in Grevenbroich gab es den nächsten Stopp. Reissdorf-Kölsch war der überwiegende Wunsch, und das schmeckte nach der langen Etappe besonders gut.
Das letzte Teilstück ging dann vom Elsbachtal an den Windrädern vorbei über Neuland und Jüchen, Priesterath nach Kelzenberg zurück. Hier war das Heimatfest mit Bierpavillon und Holzkohlengrill der wohlverdiente Zielpunkt nach ca. 50 km. Und hier traf man dann auch noch andere TT-Spieler wie Hermann Vierkötter, Frank Jansen oder Frank Finken. In geselliger Runde konnte man noch einige Stunden zusammen verbringen, ehe sich die ganze Gesellschaft auf den Heimweg machte.
Fazit: negativ war die geringe Beteiligung, positiv war, dass dieses Mal alle Radler bis zum Ende dabeiblieben und man zusammen den Tag ausklingen lassen konnte.

PS: die drei Fässchen Bit werden dann wohl beim CVJM Grillfest gekillt - da sollte die Beteiligung aber mindestens fünfmal so groß sein.

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